6 thoughts on “HOLOFERNES on Video!!!!

  1. d.gre

    Ich war gestern drin und mir hat es – bis auf einige kleinere Details im Konzept – vom ersten bis zum letzten Takt wirklich sehr gut gefallen. Das Premierenpublikum scheint zum Teil wohl etwas zimperlich gewesen zu sein. Vielen Dank für den tollen, spannenden Abend!

    Like

    1. d.gre

      Hoffentlich habe ich mich mit “Details im Konzept” korrekt ausgedrückt. Was ich zum Beispiel eher “naja” fand, war die Figur der Abra: etwas zu possenhaft; oder die Riesenschniepel, die langsam erigieren und durch die Gegend schweben: etwas zu deutlich. Aber wie gesagt: nur kleinere Details, nicht der Rede wert, wenn man nicht unbedingt was zum Meckern will.

      Like

      1. Für mich ist immer interessant was Menschen zu Details von Inszenierungen sagen. Es ist ja auch so, dass die Inszenierungen wie der HOLOFERNES, anders als Musik oder Filme oder Gemälde nur eine kurze Zeit haben um mit dem Publikum zu interagieren. Vieles ist ja Gewohnheit und schon bei einem zweiten Besuch stellt sich vieles anders dar. Konkret zu der Zeichensprache oder “Possenhaftigkeit” von Abra, die ja auch bei einigen Kritikern aufstieß. Es ist im Grunde ein Protest gegen das Übertitelungstheater. Für mich muss es so sein, dass eine Oper ohne Übertitel funktioniert. Als Freund der Commedia Dell ‘arte und des japanischen Kabuki Theaters mag ich körperliches Theater. Das ist für ein verkopftes deutsches Publikum immer gewöhnheitsbedürftig, da hier traditionell nur das unverständliche “tief und bedeutend” ist. Aber manchmal ist der Teich nicht tief nur weil man den Grund nicht sieht… manchmal ist der Teich einfach flach und das Wasser trübe. Wahrscheinlich sollte man Holofernes mal ohne Übertitel zeigen. Auch einige Kritiker scheinen ja von der visuellen Vielfalt etwas überfordert gewesen zu sein. Was mich zu den „ERIGIERTEN SCHNIEPELN“ bringt. Wären das einfach Genitalteile gewesen wäre es vielleicht doch zu einfach gewesen. Aber waren sie das wirklich? Ich kann sagen, dass es zu den Teilen viele Theorien gab und gibt. Und deine ist sicher eine davon. Aber ist es wirklich deutlich? Oder zu deutlich? Wenn andere von Energiewolken sprechen, oder Kokons in denen man schon das Neue ahn etc. Ist es nicht eher der dramaturgischen Funktion deutlich aber in der konkreten Ausformung undeutlich? Mit anderen Worten ist das provokante daran nicht eher, dass man die Wesen nicht benennen kann? Ich denke da zum Beispiel auch an den Planeten SOLARIS aus Lems gleichnamigem Roman. Mich würde Deine Meinung zu all dem, aber auch zu den für gut befundenen Seiten der Inszenierung interessieren.

        Like

  2. D.Draper

    Holofernes war schon ziemlich beeindruckend. Schade, dass sich einige Bonner so über die Reminiszenzen, die an so manchen Tarantino-Klassiker erinnern, mokierten: Vom Poledance bis zum Schwertkampf. – Einfach sehenswert! Manch revolutionärer Gedanke wirkt eben, wie ein Phallus, der am Himmel emporsteigt und Land und Menschen penetriert. – Tolle Zeit, in der das möglich ist. Einige dem Tod entgegenstehende Personen haben wohl noch nicht erkannt, dass das naturalistische Theater nur noch in Altenheimen aufgeführt wird.

    Like

    1. Ich bin mir gar nicht sicher, ob abwesender “Naturalimus” das Problem ist. Es gibt ja nicht-naturalistische Inszenierungen, die nicht die volle Wucht der negativen Emotion abbekommen. Und es gab auch durchaus einige ältere, die die Inszenierung knorke fanden. z.B. die 95 jährige Mutter eines Freundes. Ich hoffe wir werden das Rätsel auf der Diskussion nach der letzten Vorstellung am 3. Juli lösen. Für mich ist es gar nicht wichtig, dass alle meine Inszenierung toll finden, sondern das ich verstehe, wenn ich Leute ungewollt provoziert habe. Mein einziges Interesse bestand darin, zusammen mit den Kollegen dem Stück gerecht zu werden und es mit einer Prise Humor aber auch mit dem Bemühen die tiefere Bedeutung nicht aus den Äuglein zu verlieren, auf die Bühne zu bringen.

      Like

Leave a comment